Diese Woche habe ich mir ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Ich möchte nach zwei Jahren Gewichtsverlust und Muskelaufbau endlich einen Klimmzug sauber ausführen können. Das bedeutet, ich muss nur aus den Armen ein Gewicht von aktuell ca. 85 Kilo nach oben ziehen. Für mich seit je her eine unüberwindbare Hürde, die ich endlich überwinden will. Ob es klappt, erfahrt ihr am Samstag in meinem Wochenrückblick.
In diesem Artikel soll es um die Geräte von egym gehen. Wer oder was ist egym, wie trainiert man mit egym Geräten und wo liegen Vor- bzw. Nachteile des egym Zirkeltrainings?
Training mit egym Geräten
egym ist ein deutsches Startup mit Firmensitz in München. Ziel ist, deutsche Elektro- und Maschinentechnik mit einer cloudbasierten App bereitzustellen. Das Training wird dadurch vollständig von Computern erfasst und gesteuert. Anschließend stehen alle Daten in einer App auf dem Smartphone oder über einen Browser im Internet zur Verfügung. Dadurch kann man sein Training im Anschluss analysieren oder kann zusammen mit dem Trainer einen Trainingsplan aufstellen, den man dann abarbeitet.
Die Geräte sind - wie bei allen Zirkeltrainings - auf alle großen Muskelgruppen ausgelegt. Diese werden der Reihe nach bearbeitet. In der Regel hat man 60 Sekunden Training und dann 40 Sekunden Wechsel zum nächsten Gerät. Dadurch dass man ein Zirkeltraining im Kreis absolviert, kommt man sich gegenseitig nicht in die Quere. Bei jeder Übung muss man die Bewegung sauber ausführen. Dies erkennt man an einem Punkt auf dem Bildschirm, der sich in einer Kurve bewegt.
Beim ersten Training wird eine Kraftmessung gemacht. Bei dieser drückt, zieht, hebt oder presst man mit aller Kraft in die beabsichtigte Kraftrichtung. Das Gerät ermittelt dann, wie viel man maximal schafft. Daraus errechnet sich dann das Trainingsgewicht. Dieses liegt etwa bei 65% des Maximalgewichts. Nach sechs Trainingstagen wird eine weitere Kraftmessung gemacht, um zu sehen, ob man sich verbessern konnte und um die Gewichte anzupassen. Das geht dann immer so weiter.
Trainingsmethoden mit egym
Es gibt vier Trainingsmethoden, die passend zum ausgewählten Ziel (Muskelaufbau, Abnehmen, Allgemeine Fitness, Athletik...) in ein Trainingsprogramm umgesetzt werden. Ich trainiere übrigens mit dem Ziel Muskelaufbau. Die vier Trainingsarten sind:
Regulär: Beim regulären Training wird eine relativ hohe Anzahl an Wiederholungen, mit einem "normalen" Gewicht und der Kraft in der aktiven Phase kombiniert. Ich versuche diese Woche den Klimmzug, auch bekannt als Latzug, zu schaffen. Um dies als Beispiel zu nehmen, ich ziehe die Stange mit Gewicht nach unten (aktive Richtung). Nach oben wird es leicht zurückgezogen (negative Richtung). Reguläres Training kennt man im Studio vor allem von den "Pumpern". Also denen die eine sehr hohe Wiederholung mit geringem Gewicht machen. Dadurch werden die Muskeln dicker, die Kraft allerdings nicht unbedingt mehr.
Negativ: Das negative Training funktioniert mit weniger Wiederholungen, dafür aber einem sehr hohem Gewicht in die negative Richtung. Beim Latzug ziehe ich also erst in die aktive Richtung, mit fast gleichem Gewicht, wie beim regulären Training. Anschließend zieht die Stange mit dem 1,5 fachen Gewicht in die negative Richtung. Auf Grund der geringeren Wiederholungen, dauert jede einzelne Bewegung länger. Negatives Training ist hervorragend zum Kraftaufbau geeignet.
Adaptiv: Das adaptive Training kennen all jene, die lieber mit einem Kumpel auf der Freifläche trainieren. Dort wird es vor allem bei der Brustpresse (=Bankdrücken) praktiziert. Man drückt so lange Gewichte, bis man nicht mehr kann. Wenn ich die letzte Wiederholung nicht mehr schaffe, springt der Trainingspartner ein und hebt die Stange gerade so viel, dass ich weitermachen kann. Bei egym sieht das so aus, dass ich mit meinem Maximalgewicht starte. Das ist teilweise ganz schön happig (beim Trizeps starte ich mit 150 Kilo), ermüdet die Muskeln und erweitert somit die Maximalkraft.
Isokinetisch: Die letzte Trainingsart ist eine Mischung aus den ersten drei. Man trainiert sowohl in die aktive, wie auch in die negative Richtung. Ziehe ich am Latzug nur ganz leicht nach unten, bewegt sich die Stange runter. Das geht auch mit einem Finger. Ziehe ich allerdings mit aller Kraft, werden die Gewichte so schwer, dass es fast nicht zu schaffen ist. Ergebnis: Ich arbeite immer mit dem maximal möglichen Gewicht, in beide Richtungen und das in jedem Winkel der Bewegung.
Vorteile, wie die Auswertung über die App
Nach dem Training sehe ich auf meinem Smartphone, welche Geräte ich, mit wie vielen Wiederholungen und welchem Gewicht trainiert habe. Außerdem kann ich meine Maximalkraft anschauen, mich mit Freunden und dem gesamten Fitnessstudio vergleichen und einiges mehr.
Für mich ist dies ein großer Vorteil gegenüber dem Training mit Hanteln. Da ich auf Zahlen, Daten und Fakten stehe und mein Training gern analysiere und dokumentiere, ist die App für mich ideal. Ich sehe meinen Trainingsfortschritt, bin motivierter und habe mehr Freude am Training.
Was mir besonders gut an egym gefällt, ist allerdings die Tatsache, dass sich jedes Gerät auf meinen Körper einstellt. Beim ersten Training erfolgt die Einrichtung durch den Trainer, danach sind diese Einstellungen gespeichert und werden vollautomatisch vorgenommen. Bei einer Körpergröße jenseits der 190 Zentimeter erleichtert mir das mein Training enorm. An anderen Geräten bräuchte ich wahrscheinlich genauso lange für die Einrichtung, wie für mein Training.
Außerdem werden die Bewegungen durch das Gerät geführt, so dass Fehlbelastungen - vor allem im Rückenbereich - minimiert werden. Auch da spielt meine Körpergröße wieder eine Rolle, wobei dies auch "normal" große Menschen betrifft.
Nachteile gegenüber dem freien Training
Dadurch, dass die Bewegung geführt wird, trainiere ich sehr exponiert einzelne Muskeln, bzw. Muskelgruppen. Bei der Beinpresse (Kniebeuge) drücke ich zum Beispiel vor allem mit den Oberschenkeln, zum Teil mit der restlichen Beinmuskulatur. Mache ich die selbe Übung mit einer Langhantel auf den Schultern, muss ich zusätzlich meine gesamte Rumpfmuskulatur (Bauch, Rücken, etc.) zur Stabilität aktivieren. Dadurch trainiere ich effektiver und mehr den ganzen Körper.
Außerdem bin ich auf die Geräte limitiert, die im Studio angeboten werden. Diese decken leider nicht die gesamte Muskulatur ab. Ich sollte also eigentlich zusätzliche Übungen für die weiteren Muskeln machen, wenn diese im egym Zirkel nicht zur Verfügung stehen.
Fazit zum egym Training
Wenn man ein wenig den Zirkel kennengelernt hat, die einzelnen Übungen kennt und die eine oder andere Griffalternative einbaut, kann man mit egym sehr effizient und gut trainieren. Wenn man dann noch den Vorteil hat, um eine Zeit trainieren zu können, zu der sonst fast keiner da ist, muss man sich nicht an den Zirkel halten. Dadurch kann ich diese Woche gezielt meinen Klimmzug trainieren. Ich springe zwischen den Geräten hin und her, trainiere erst negativ und dann bis zur Erschöpfung noch adaptiv. Das macht mein Training kompakt in der Zeit, aber erfolgreich im Ergebnis.
Für den Klimmzug ist das super. Einen negativen Klimmzug kann ich auf der Freifläche nur trainieren, wenn mich ein Freund oder der Trainer immer wieder hochhebt. Für ein Ganzkörpertraining reichen die Geräte allerdings nicht aus. Somit ist egym für Anfänger absolut zu empfehlen. Für Fortgeschrittene und Profis kann es eine gute Ergänzung sein.
Link zum Anbieter: http://www.egym.deWeiterlesen
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